Recruiting

Von SEO zu LLMO: Wie KI die digitale Sichtbarkeit im Recruiting verändert

Im Personalwesen und insbesondere in den Bereichen rund ums Recruiting spielt die digitale Sichtbarkeit eine zentrale Rolle. Stellenanzeigen, Karrierewebsites und Employer-Branding-Maßnahmen sollen möglichst viele potenzielle Kandidat*innen erreichen. Bis vor Kurzem hieß ein dafür wichtiges Zauberwort „Suchmaschinenoptimierung“ (SEO). Doch mit dem Aufkommen neuer KI-gestützter Anwendungen wie ChatGPT, Perplexity oder Google AI Overviews (AIO), die auf Large-Language-Modellen (LLM) basieren, wird deutlich: Die Karten der Auffindbarkeit im Netz sind neu gemischt.

Was genau sich ändert und welche Konsequenzen das für ein weiterhin erfolgreiches Recruiting nach sich zieht, wollen wir in diesem Beitrag näher beleuchten.

Zur Erinnerung: So funktioniert SEO

Wer auf der Suche nach einem neuen Job ist, nutzt für die Suche auch klassische Suchmaschinen wie Google. Dazu werden relevante Stichworte oder auch ganze Fragen in die Suchleiste der entsprechenden Maschine eingegeben, beispielsweise „Marketing Manager Berlin“ oder „IT-Job Remote“. Ein Klick auf die Vorschläge führt zur entsprechenden Zielwebsite mit den gewünschten Informationen.

Über viele Jahre hinweg galt, dass der Eintrag zur eigenen Website möglichst weit oben stehen sollte, am besten direkt an erster Stelle, weil diese Top-Plätze die größte Chance auf eine hohe Klickrate haben. Das unterstreicht beispielsweise eine im Mai 2023 von Backlinko veröffentlichte Analyse, die vier Millionen Google-Suchergebnisse unter die Lupe nahm und errechnete, dass die ersten drei organischen Positionen zusammen rund 54 Prozent der Klicks erhalten.

So funktioniert die Suche per LLMs

Mit Einzug der KI-gestützten Chatbots ändert sich das Suchverhalten. Statt sich an Google und Co. zu wenden, nutzen Jobsuchende jetzt verstärkt auch LLMs. Und anstatt nur Schlagwörter einzugeben, formulieren sie dort ganze Sätze mit dezidierteren Wünschen, zum Beispiel: „Ich suche einen kreativen Job mit flexiblen Arbeitszeiten und Homeoffice-Möglichkeit“. LLMs verstehen solche komplexen Anfragen und liefern gezielte Empfehlungen, die nicht in Form von Vorschlägen zum Anklicken erscheinen, sondern als bereits aggregierte und direkt lesbare Antworten gleich auf der ersten Ebene. Dieses neue Verfahren hat Einfluss auf die bisher als „Goldstandard“ gehandelte Klickrate.

Neue Herausforderungen für das Recruiting

Eine Analyse des SEO-Tool-Anbieters Ahrefs, bei der 300.000 Keywords untersucht wurden, zeigt: Seit der Einführung von Googles KI-gestütztem Chatbot ist die Klickrate auf die Top-1-Ergebnisse in Suchmaschinen um etwa 34 Prozent gesunken.

Was bedeutet das fürs Recruiting? Was müssen Sie künftig tun, um Ihre digitale Strategie so anzupassen, dass Sie bei potenziellen Bewerber*innen weiterhin sichtbar bleiben und Reichweite erzielen?

Hier sind drei zentrale Ansätze:

  1. Optimierung für KI-Modelle:
    Damit Jobanzeigen und Karriereseiten von KI-Systemen wie ChatGPT oder Perplexity leicht „gefunden“ werden, brauchen sie strukturierte, maschinenlesbare Daten. Dazu gehören beispielsweise verständliche Formulierungen, die gut von KI-gestützten Systemen interpretiert und auf entsprechende Suchanfragen hin dargestellt werden können.
  2. Vielfältige Recruiting-Kanäle nutzen:
    KI-Tools ersetzen klassische Suchmaschinen nicht, sondern ergänzen sie. Unternehmen sollten daher auf eine Multi-Channel-Strategie setzen. Dazu gehören klassische Suchmaschinen, Jobplattformen, Social-Media-Kampagnen und auf KI-Systeme bzw. LLMs abgestimmte Inhalte.
  3. Employer Branding für die KI-Ära stärken:
    Eine starke Arbeitgebermarke spielt nicht nur für Menschen, sondern auch für KI-Systeme eine wichtige Rolle. Es ist davon auszugehen, dass KI-Inhalte von Unternehmen mit einem klaren und einheitlichen Markenauftritt priorisiert werden. Das bedeutet: Jobportale, Social-Media-Profile und Unternehmensseiten sollten konsistent gestaltet sein.

Fazit

Die digitale Sichtbarkeit im Recruiting befindet sich im Wandel. Während SEO lange als zentrales Element galt, zeigt sich durch die zunehmende Nutzung von KI-gestützten Suchsystemen, dass neue Strategien erforderlich sind – das heißt: Wer weiterhin erfolgreich Kandidat*innen erreichen will, muss sich jetzt auch mit den sich kontinuierlich und schnell verändernden Mechanismen von Large-Language-Modellen (LLM) auseinandersetzen und die eigenen Inhalte entsprechend anpassen.

Für das effektive Recruiting der Zukunft gilt es, die neuen Möglichkeiten proaktiv zu nutzen – mit einer angepassten Strategie, die digitale Sichtbarkeit neu definiert und das Unternehmen langfristig erfolgreich positioniert.

Gern unterstützen wir auch Sie dabei, diese neuen Wege erfolgreich zu beschreiten!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert